Programmvorstellung: Gobby

Bei der Arbeit mit dem Ubuntu Wochenrückblick wird der Vorteil von einem Gemeinschaftseditor offensichtlich. Das gemeinsame Arbeiten an einem Text, dessen Struktur schon vorgegeben ist, erspart wahnsinnig viel Zeit und stärkt den Geist einer Gemeinschaft. In der open Source Gemeinde ist vor allem der Editor Gobby beliebt. Diesen Texteditor zum kollaborativen Schreiben zeichnet es aus, daß er plattformunabhängig, open Source und nahezu selbsterklärend ist.

Was ist kollaboratives schreiben?

Als kolloboratives Schreiben bezeichnet man Projekte, an denen mehrere Autoren arbeiten. Dies kann mit geeigneten Editoren wie Gobby sogar in Echtzeit und gleichzeitig geschehen. Auch das Prinzip von Wikis, wie der Wikipedia oder ubuntuusers basiert auf kolloborativen schreiben. Dabei können sogar einander unbekannte Menschen gemeinsam an einem Projekt arbeiten. Vorraussetzung zum kolloborativen Schreiben ist, dass sich alle Teilnehmer über das Ziel des Projektes im Klaren sind und dementsprechend handeln.

Installation

Gobby kann auf Debian-basierten Systemen ganz einfach mit APT über apt-get install gobby installiert werden. Bei anderen Distributionen, bei denen Gobby im Repository ist, gelten natürlich die äquivalenten Befehle der Paketverwaltungssoftware. Man auch die Gobby-Homepage besuchen und den Installer für viele verschiedene Betriebssysteme, darunter NetBSD, Windows und Mac herunterladen. Zur Not kann man natürlich immernoch den Quelltext kompilieren. Gobby benötigt das GIMP-Toolkit, um funktionieren zu können. Man muß also unter KDE/Windows/Mac noch das GIMP-Toolkit, und unter MacOS noch einen X-Server, nachinstallieren.

Eröffnen einer Sitzung

Um eine gemeinschaftliche Sitzung zu eröffnen, genügt es auf den Button Sitzung eröffnen zu klicken und einen geöffneten Port (standardmäßg 6522), einen geeigneten Benutzernamen und eine Farbe, die im Dokument als Erkennungsmerkmal benutzt wird, einzugeben. Anschließend genügt eine Bestätigung und das Schreiben kann mit Klick auf neues Dokument beginnen. Man kann die Sitzungen auch mit einem Kennwort versehen, damit nicht jeder, der die IP des Hosters kennt, die Dokumente bearbeiten kann. Dies ist v.a. bei Gobby-Servern wichtig, weil deren DNS meist öffentlich bekannt sind.

Erstellung des Artikels in Gobby

Einer Sitzung beitreten und Einstellungen vornehmen

Um einer Sitzung beizutreten reicht es aus, Gobby zu starten, auf den Sitzung beitreten-Button zu klicken, und dann die globale IP oder die DynDNS Adresse des Servers einzugeben, den Port (standardmäßg 6522), seinen Namen und die gewünschte Farbe anzugeben. Dann kann man sich die geöffneten Dokumente ansehen, und sie bearbeiten.

Wichtig: In Gobby gibt es keine Rückgängigtaste und Strg + Z bleibt folgenlos. Was weg ist, ist also endgültig weg, wenn niemand eine Sicherungskopie erstellt hat. Diese kann man mit Dokument speichern unter leicht selbst erstellen und neu laden.

Beim Schreiben wird der Text jedes Benutzers mit der zu Beginn gewählten Farbe hinterlegt. Sollte diese Farbe nicht mehr erwünscht sein, kann sie über Benutzer → Farbe wechseln geändert werden.
Außerdem steht unterhalb des Textfensters ein einfacher, IRC-änlicher Chat zur Verfügung.
Um zwischen den bereitgestellten Textdokumenten zu wechseln muss man sich zunächst die Dokumentenliste anzeigen laßen. Diese kann man mit Fenster → Dokumentenliste anzeigen lassen. Die geöffneten Dokumente werden im Hauptfenster in Tabs angeordnet.

So, nun viel Vergnügen beim kollaborativen schreiben 😉


Dieser Artikel ist der erste in unserem Blog, der kolloborativ mit Gobby geschrieben worden ist.
Beteiligte Autoren: benni, joeserin

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