Gnome-Shell

Nachdem bald (nächstes Jahr) GNOME 3.0 erscheint, kann man jetzt schon einen Blick auf auf einige elementare Komponenten werfen, darunter die neue Gnome-Shell und Zeitgeist, ein Tool zum Dateien verwalten/durchsuchen.
Wie man die Gnome-Shell auf seinen Ubuntu-Rechner bekommt, das zeigen wir heute.

Installation

Um die Gnome-Shell installieren zu wollen braucht man ein normales Linux-System und einen Grafiktreiber, der 3D-Fähigkeiten hat (radeon, radeonhd, vesa etc. reichen also nicht aus)

Karmic

In Karmic ist dies relativ einfach, da die Gnome-Shell in den Quellen mit drin ist. Einfach in ein Terminal

sudo apt-get install gnome-shell

eingeben, oder das grafische Frontend seiner Wahl nutzen.

Jaunty

In Jaunty ist das Installieren der GNOME-Shell schon etwas schwieriger, aber bei weitem nicht unmöglich.
Als erstes muss man sich das Installationsskript hier herunterladen

wget http://svn.gnome.org/svn/gnome-shell/trunk/tools/build/gnome-shell-build-setup.sh

danach führt man das Skript aus

./gnome-shell-build-setup.sh

Dabei werden schon ein paar Dateien heruntergeladen.
Man wird danach noch aufgefordert, ein paar Abhängigkeiten zu installieren, was genau fehlt wird einem immer angezeigt. Bei mir hat allerdings noch das Paket libgnome-desktop-dev zusätzlich zu den genannten Paketen gefehlt. Wenn noch was fehlt, dann meckert das Programm im Verlauf der Installation und man kann es noch nachinstallieren.
Wenn die ganzen Abhängigkeiten Installiert sind, führt man diesen Befehl aus:

 ~/bin/jhbuild build

Dies kann nun abhängig von der Internetverbindung und der Rechnergeschwindigkeit etwas dauern, da sieben Programme heruntergeladen und kompiliert werden müssen.
Wenn dabei keine Probleme auftreten, hat man seine Gnome-Shell nun fertig kompiliert.

Fedora und andere Distris

Das Installationsskript ist neben Ubuntu auch an Fedora angepasst, also werden auch die fehlenden Abhängigkeiten für Fedora ausgegeben. Für andere Distributionen muss man sich die fehlenden Abhängigkeiten selbst zusammensuchen, wenn man die Äquivalente zu diesen Ubuntupaketen installiert hat, ist man auf der richtigen Seite:

build-essential automake gnome-common flex bison curl git-core subversion gtk-doc-tools mesa-common-dev xulrunner-1.9-dev libdbus-glib-1-dev libffi-dev libgconf2-dev libgtk2.0-dev libgl1-mesa-dev libgstreamer-plugins-base0.10-dev python2.5-dev libwnck-dev libreadline5-dev librsvg2-dev libgnomeui-dev

Die weitere Installation erfolgt dann wie bei Jaunty.

Update

Für Karmic natürlich kein Problem, unter allen anderen Versionen/Distributionen mit diesen Befehl leicht realisierbar:

 ~/bin/jhbuild build –force –clean

Hierbei wird alles nochmal neu heruntergeladen und kompiliert.

Starten

die Gnome-Shell wird mit

~/install/bin/gnome-shell --replace

Dabei wird Metacity, Kwin, oder was man sonst benutzt durch die Gnome-Shell ersetzt.
Nun kann man die Gnome-Shell als Window-Manager benutzen.

Fazit

Wenn man sich die Gnome-Shell mal anschaut, dann fällt einem schon auf, dass die Gnome-Shell zum einen noch nicht wirklich fertig, und zum anderen, dass sie komplett anders als ein normales Gnome 2.x ist.
Wenn man auf Aktivitäten klickt, dann wird der Desktop ein bisschen verkleinert und man kann die geöffneten Anwendungen in dem Menü sehen, sowie die zuletzt geöffneten Dokumente betrachten. Natürlich kann man auch neue Anwendungen starten oder Dokumente mittels des Dateibrowsers öffnen.
Neu ist, dass man Standardmäßig nur einen Desktop hat, man aber beliebig viele hinzufügen kann.
Was ein bisschen schade ist, dass die Gnome-Shell noch nicht wirklich mit Compiz zusammenarbeitet, aber das kommt vielleicht noch.
Man kann sagen, dass sich die Gnome-Entwickler sicher was Gutes dabei gedacht haben, allerdings empfinde ich, soweit ich dies bis jetzt sehen kann, nicht wirklich als Fortschritt. Ich finde Gnome 2.x in Kombination mit Compiz einfach unschlagbar (außer vielleicht in der Geschwindigkeit ;)). Gerade an Gnome gefällt mir dieses dreigliedrige Menü mit Anwendungen, Orte und System, was jetzt durch ein unübersichtliches Menü, ähnlich des K-Menüs, geopfert wird. Auch dass man zu einem Wechsel der Arbeitsfläche über dieses Menü gehen muss, finde ich nicht gut.
Naja, vielleicht wird da ja noch was verbessert.
Abschließend kann man sagen, als Add-On zu einem normalen Gnome ist es ja ganz nett, aber so als Ersatz noch nicht ganz durchdacht und ausgereift. Aber bis zum Release dauert es ja noch ein halbes Jahr, und da kann ja bekanntlich viel passieren.

hier noch ein paar Bilder:


Gruß Jonas

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