Von Etch zu Lenny auf dem Server

Da Etch ja nicht mehr lange mit Sicherheitsupdates unterstützt wird, mein vServer aber noch mit ebendieser alten Version des Betriebssystems lief, stand gleich zu Beginn meiner vServer-Karriere ein hartes und nicht ungefährliches Unterfangen an: Das Upgrade.

Der Support meines Anbieters (server4you) sandte mir lediglich eine Schritt für Schritt Anleitung, wie ich dieses Upgrade vollführen kann. Zusammen mit professioneller Hilfe (stellvertretend für einige andere aus dem IRC) habe ich mich dann auch an dieses Projekt gewagt. Wie, das werde ich nun erzählen.

Achtung: Ein Upgrade ist wirklich kein Spaziergang – zumindest nicht immer. Dabei kann viel schief gehen, darum macht das nur, wenn ihr euch gut damit auskennt oder zumindest jemanden bei euch habt, der sich damit auskennt und weiß was da passiert. Solltet ihr dieses Upgrade auf einem echten Server machen, empfehle ich euch die offizielle Anleitung!

Vorbereitung

Die Vorbereitung für das Update ist quasi das A und O bei dieser Aktion. Wenn ihr die Vorbereitung richtig abgeschlossen habt, ist der größte Schritt schon getan. Also seid aufmerksam und vorsichtig dabei.

Backups erstellen

Gleich der erste Schritt ist der wohl wichtigste bei der ganzen Chose. Macht ein Backup von mindestens den Ordnern /etc und /var/lib/. Am besten ist allerdings ein Gesamtbackup der ganzen Platte. Ansonsten grundsätzlich von allen Daten, auf die ihr nicht verzichten könnt oder wollt. Das Erstellen einer Liste mit allen installierten Programmen ist sicherlich auch sinnvoll.

Aptitude und Screen installieren

Wenn noch nicht geschehen sollte man sich vor dem Projektbeginn noch aptitude und screen besorgen. Aptitude, weil das schlichtweg gebraucht wird, und screen weil es bei Problemen hilfreich ist. Bitte vorher mit Screen auseinandersetzen! Danach screen starten.

Quellen ändern

Logischerweise braucht Lenny auch Lennyquellen, damit es die aktuellere Software installieren kann. Dazu in der /etc/apt/sources.list jeweils das Wort „etch“ durch „lenny“ ersetzen. Alle Spiegel findet ihr hier auf der Debianhomepage. Danach die Paketliste neu einlesen lassen:

# aptitude update

Platzbedarf abschätzen

Was natürlich nicht passieren sollte, ist, dass der Platz auf der Festplatte nicht mehr ausreicht. Über den folgenden Befehl sieht man, wieviel Speicherplatz das Upgrade etwa auf der Festplatte zusätzlich verbraucht:

# aptitude -y -s -f --with-recommends dist-upgrade
[ ... ]
XXX upgraded, XXX newly installed, XXX to remove and XXX not upgraded.
Need to get xx.xMB/yyyMB of archives. After unpacking AAAMB will be used.
Would download/install/remove packages.

Was tun, wenn der Platz nicht ausreicht?

Sitzung protokollieren

Um bei evtl. auftretenden Fehlern besser nach der Ursache suchen zu können, ist es sicherlich sinnvoll, das Paket „script“ zu nutzen, damit die Sitzung aufgezeichnet wird. Dazu gibt man den folgenden Befehl ein, womit die Befehle und Ausgaben aus der Shell abgespeichert werden:

# script -t 2>~/upgrade-lenny.time -a ~/upgrade-lenny.script

Das Upgrade

Apt bzw. Aptitude aktualisieren

Zunächst sollte man die Software, mit der man aktualisiert, aktualisieren. Je nachdem, was man aktualisieren möchte, gibt man entweder

# apt-get install apt

oder

# aptitude install aptitude
# aptitude search "?false"

ein und aktualisiert die Software dadurch.

Sicherheitsupgrade

Langsam ernährt sich das Eichhörnchen. Zuerst mit einem

# aptitude safe-upgrade

anfangen. Das installiert sozusagen im Schongang die ersten Aktualisierungen. Dabei werden evtl. einige Pakete entfernt.

Volles Update

Wenn es bis hierher reibungslos ging, bleibt noch ein letzter Befehl übrig:

# aptitude dist-upgrade

Fertig 🙂 Nach einem Neustart kann man mit

lsb_release -a

herausfinden, ob man Lenny erfolgreich auf den Server gebracht hat, oder nicht.

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