Mt. Meru

Da ich jetzt seit knapp einen halben Jahr jeden Tag auf den Meru schaue, haben wir beschlossen, ihn auch einmal zu besteigen. Der Meru ist mit gut 4500 Metern der zweithöchste Berg Tansanias, man kann ihn entweder in drei oder vier Tagen besteigen. Aus Kostengründen entschieden wir uns für die kürzere Variante. Anders als bei dem Kilimanjaro gibt es nur einen Weg nach oben und den muss man dann auch wieder runter.
Unsere Reise begann Sonntag früh um halb 8, wir wurden von uns zuhause abgeholt, sind dann zum Fuss des Meru gefahren, wo wir dann am Nationalparkstor das Gepäck verteilt haben. Jeder hatte sein persönliches Gepäck zu tragen und einen Schlafsack, Essen, Gas etc haben die Träger getragen. Nachdem wir das aufgeteilt haben sind wir mit unserem bewaffneten Ranger und dem Guide losgewandert, während die Träger und der Koch schon vorgelaufen sind.
Die erste Etappe war noch unterhalb der Wolkendecke, wir wanderten 6 Stunden auf einer Schotterpiste zur ersten Hütte. Auf dem Weg haben wir ein paar Giraffen, Büffel und Zebras gesehen, waren an einem Feigenbaum durch den man durchlaufen konnten, haben einen Wasserfall gesehen und sehr viel grüne Landschaft. Gegen vier kamen wir dann an der ersten Hütte an, wo schon Popkorn, Kaffee und Tee für uns bereitstanden. Nach diesem kleinen Imbiss erstmal die Zimmer beziehen, eiskalt duschen, ein bisschen die Hütte und die Aussicht genießen und dann war es schon Zeit fürs Abendessen. Danach spielten wir noch ein bisschen Tabu und sind dann relativ früh ins Bett gegangen, weil wir am nächsten Tag um 6 Uhr aufstehen mussten.
Am Montag war um 6 Uhr Sonnenaufgang, von dem wir leider nicht so viel sehen konnten, weil es total bewölkt war.

Der Abstieg

Nach dem Frühstück ging es los, diesmal nichtmehr auf einer Strasse sondern auf kleinen Wanderwegen mit vielen Treppen. Diese Etappe war davon geprägt, dass wir durch die Wolkendecke gingen, was eine sehr hohe Luftfeuchtigkeit zur Folge hatte. Die Landschaft sah total aus wie ein Urwald. Nach vier Stunden Wanderung kamen wir Mittags auf der zweiten Hütte an. Nach einem kurzem Mittagessen und ein bisschen ausruhen stiegen wir ohne Gepäck auf den „Meru Ndogo“, den kleinen Meru. Der kleine Meru ist ein 3800 Meter hoher Berg, den man innerhalb einer knappen Stunde erreichen konnte. Wir sind also dorthin gegangen, haben die Aussicht genossen und dann wieder zurück. Nach dem Abendessen sind wir noch früher ins Bett, weil die Besteigung des Gipfels um 1 Uhr nachts beginnen sollte.

Der Abstieg mit grüner Wegmarkierung

Nachts um 12 stehen wir also auf, ein kleines Frühstück und dann um eins geht es los. Ohne Gepäck, nur ganz viel Wasser. Am Anfang war es ja noch ein kleiner Trampelpfad, den wir im Dunkeln gehen musste, aber nach so zwei Stunden Wanderung hörte dieser auf und wir mussten teilweise richtig klettern. Das ging dann noch dreieinhalb Stunden so weiter bis wir dann endlich um halb 7, pünktlich zum Sonnenaufgang den „Socialist Peak“ erreichten. Den Dienstag morgen haben wir also auf 4500 Meter Höhe, mit großartiger Aussicht auf den Kilimanjaro und die umliegenden Gebiete, verbracht. Nach einer halben Stunde bei Eiseskälte auf dem Gipfel begann der Abstieg. Jetzt sah man endlich mal, was man frühs im Dunkeln hochgelaufen/geklettert ist. Der Abstieg ging natürlich weitaus schneller, so dass wir gegen zehn wieder in der Hütte waren. Dort gab es dann erstmal eine richtige Mahlzeit, so dass wir uns frisch gestärkt auf den Rückweg machen konnten. Bis zur unteren Hütte waren es noch 2,5 Stunden. Dort ist dann die Hälfte von uns mit dem Auto bis zum Tor gefahren, während wir dann ohne Gepäck noch bis ganz unten gelaufen sind. So haben wir an diesem Tag 1000 Höhenmeter nach oben und 3000 Meter nach unten in 13 Stunden Wandern geschafft.
Das besteigen dieses Berges war erstaunlich leicht, gar nicht so anstrengend wie ich es erwartet hätte, war total interessant, mit den verschiedenen Landschaften und den ganzen Aussichten.
Freue mich über Kommentare und Fragen!

Der Gipfel

Kilimanjaro

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