Google Scholar in neuem Gewand
Bei Suchen im Internet ist den meisten Benutzern klar, dass Google die besten Ergebnisse bietet. Dazu – und dafür wird Google oft kritisiert – sammelt der Konzern Unmengen an Daten über uns Benutzer, wertet sie aus und passt so jedem Suchenden individuell die Suchergebnisse an. Je nach benutztem PC bzw. angmeldetem Benutzer kann die Suche nach ein und demselben Suchbegriff zwei völlig unterschiedliche Ergebnislisten bieten.
Durch die hohe Leistungsstärke der „normalen“ Internetsuche beeindruckt, bin ich eigentlich davon ausgegangen, dass die Wissenschaftssuchmaschine Google Scholar ähnlich gute Ergebnisse liefert. Pustekuchen. Bisher sah Scholar eher so aus, als wäre es in Gründungsjahr 2004 stehen geblieben. Während die Standardsuche große Fortschritte in Sachen Benutzerfreundlichkeit via HTML5 und Ajax machte, bestand Scholar noch aus veralteten Suchmasken und -einstellungen.
Das hat sich nun endlich geändert. Das Projekt ist doch noch nicht so tot, wie ich bisher dachte. Das Interface wurde erneuert, wenn auch keine neuen Funktionen hinzukamen. Immerhin kann man jetzt mit einem Mausklick die Zeiträume für die Suchergebnisse einstellen, das war vorher über ein Dropdown-Menü möglich.
Was mich aber noch ärgert, ist die fehlende Autovervollständigung. Während das bei der Standardsuche schon lange nicht mehr wegzudenken ist, fehlt dieses Feature im Wissenschaftsbereich noch. Das würde Rechtschreib- bzw. Tippfehlern vorbeugen und gäbe verwandte Suchvorschläge.
Als weiteres Feature hätte ich mir gewünscht, dass man nicht nur Zitate und Patente von der Suche ausschließen kann, sondern auch kommerzielle Ergebnisse, etwa von Springerlink. Prinzipiell hat Google einen enormen Wettbewerbsvorteil durch die große Datenbank von Google Books, aber das fehlende Aussortieren von kostenpflichtigen Ergebnissen macht die Ergebnisse weiterhin weitgehend unbrauchbar.
Habt ihr schon Erfahrungen mit Wissenschaftssuchmaschinen gesammelt? Was haltet ihr von BASE, Scirus und Co.?
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