Amazon expandiert Richtung Computerspiele
Hallo zusammen!
Nach dem gelungenen Experiment des ehemaligen „Versandhauses“ Amazon mit dem Verkauf von kopierschutzfreier Musik, traut sich das Unternehmen nun auf ein weiteres, virtuelles Feld. Der ehemalige Buchladen verkauft in den USA nun testweise Computerspiele, die direkt vom Server geladen werden können. Das könnte als ein erweiterter Angriff auf iTunes interpretiert werden. Der Apple-Laden hat sich auf den Verkauf von Musik und Filmen spezalisiert und geriet durch die kopierschutzfreie Musik des Versandhauses Amazon unter Druck und bietet nun etliche Titel ebenfalls ohne DRM an.
Amazon gewährt seinen Kunden eine 30 minütige Testzeit, in der jedes Spiel uneingeschränkt getestet werden kann. Nachdem die Testzeit abgelaufen ist, wird der Spielstand gespeichert und kann nach Kauf des Spiels weitergeführt werden. Um ein Spiel überhaupt auf die Festplatte laden und installieren zu können, benötigt man den Amazon Games & Software Downloader, einem Downlaodmanager für Windows. Für Mac ist eine Version geplant, bisher wäre sie jedoch überflüssig, weil die Spiele bis jetzt nur für Windows gedacht sind. Im Zeitraum der Betaphase wird auch noch kein Wert auf Plattformunabhängigkeit gelegt, weil vorerst nur Feedbacks gesammelt werden.
Fehlerhafte Downloads oder verloren gegangene Installer sind laut golem kein Problem, weil in der Libery auf der Amazonhomepage jedes gekaufte Spiel erneut heruntergeladen werden kann.
Ein Spiel soll zwischen 6,99 und 9,99 USD kosten. Um das Interesse der US-Kundschaft zu wecken, gibt es vorerst 3 Casual Games kostenlos zum Download. Nachdem Amazon den Spielekonzern Reflexive Entertainment übernommen hat, kann es sich solche Experimente leisten.
Wann und wie dieser Dienst in Deutschland angeboten wird, ist mir nicht bekannt. Mir ist das auch vollkommen schnuppe, solange es nur Spiele für Windows (und evtl. Mac) gibt, weil ich damit sowieso nichts anfangen kann.
Der Grund warum ich diese Neuigkein in mein Blog aufnehme ist der, dass ich es beeindruckend finde, wie sich ein ehemals reiner Buchversand relativ rasch zu einem Weltunternehmen entwickelt hat, das nicht nur nahezu jede Produktgruppe für das Reallife anbietet, sondern auch vor digitalen Medien nicht mehr zurückschreckt.
Mit einer Frage möchte ich diesen Artikel beenden: Wird die Welt in ein paar Jahren von wenigen Internetgroßunternehmen regiert, die mit Google die Plakatwerbung, mit Amazon den täglichen Broteinkauf, mit last.fm das Radio, mit MySpace und Facebook die täglichen Unterhaltungen, den Klatsch und Tratsch, mit Flickr die Fotoalben und mit Blogger und WordPress die Zeitungen übernehmen und uns vollkommen in die Abhängigkeit eines Telefonanschlussens drängen? Wir werden es bald wissen…
Mit freundlichen Grüßen, Benni
Basierend auf Artikel bei golem.de
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