Sixtus vs. Lobo 04
Das IT-Blog des Fernsehsenders 3sat, 3sat.neues, hat auf der ZDF-Platform einen Videobeitrag über einen ultrakurzen Vergleich von proprietärer und freier Software auf satirische Weise gebracht. Es geht dort um einen Dialog zwischen einen Mac/Windows-Fanboy und einen Open-Source-Fanatiker. Beide Kontrahenten werfen sich die jeweiligen Nachteile an den Kopf und verteidigen „ihre Einstellung“ durch Gegenargumente. Dabei könnte dieser Beitrag als Parodie an die bekannten „Get a Mac„-Werbungen verstanden werden, nur dass Open-Source hierbei wohl besser abschneidet.
Der Beitrag endet mit Lobos Satz: „[…] selbst diese kleine Sendung beruht nur auf dem Service Pack 3 von…“ und man sieht einen BSOD.
Was ist wahr?
Lobo: Freie Software ist ein interessanten Hobby für ältere Menschen wie Sie. Aber Menschen, die damit auch arbeiten müssen, wissen, nur kooperativ entwickelte Softwarelösungen sind überhaupt Lösungen.
Diese Aussage ist vollkommen falsch. Erstens ist freie Software kein „Hobby für ältere Menschen“, ganz im Gegenteil! Überwiegend junge Menschen benutzen freie Software und zweitens legen große IT- und Forschungsunternehmen schon sehr lange Wert auf freie Software (bspw. das größte deutsche Labor DESY), weil freie Software wunderbar modifizierbar ist.
Lobo: Wer mit Linux glücklich wird, dieser als Betriebsystem getarnten Studenten-WG mit eingebauter Weltrettung, der hat es verdient, drei Semester mit der Einrichtung der WLAN-Karte zu verschwenden.
3 Semester Informatik sind wohl doch ein bisschen viel, aber leider stimmt es, dass unter Linux Wlan-Karten nicht immer ganz so leicht einzurichten sind, allerdings wurde hier in letzten Jahren viel getan, wie das Ndiswrapperprojekt oder die freien Treiber für die Atheros-Chipsätze zeigen.
Sixtus: Das Internet besteht nur dank offenen Standards und freier Software.
Dem ist voll und ganz zuzustimmen. Kaum ein Server läuft unter proprietärer Software, die meisten haben noch nie etwas anderes als Debian oder Red Hat gesehen!
Sixtus: Technologie wird sicherer, wenn sie auf vielen Schultern beruht.
Ja, denn viele Augen sehen bekanntlich mehr als zwei. Und das auf die Open-Source Gemeinde hochgerechnet, ergibt sehr viele Augen! Außerdem wird dadurch ein „Amoklauf“ unter den Entwicklern vermieden, die in proprietären Gemeinschaften keine Rechtfertigungen ablegen müssen, falls sie Kontrollelemente einbauen.
Fazit
Eine nette satirische Darstellung des wohl ewigen Streites zwischen Open-Source Fans und „Appleleptikern“, die durch seine Kürze und guter Rhetorik großen Unterhaltungswert hat.
Sixtus vs. Lobo – Frei oder proprietär
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