Tiny Tiny RSS

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Newsfeeds sind im Internet weit verbreitet und für sehr viele Menschen unverzichtbar. Neben zahlreichen lokalen RSS Readern gibt es auch Onlineanbieter, die die Verwaltung von RSS anbieten, etwa der Google Reader. Vorteil von Webreadern ist die Verfügbarkeit an jedem internetfähigen PC, also kann man die Feeds auch von anderen Orten als von Zuhause in der persönlichen Zusammenstellung lesen. Nachteil ist hier, dass man mal wieder von einem Anbieter abhängig ist und eine Registrierung notwendig ist (mal abgesehen von Googles Datensammlung). Abhilfe gibt eine Kombination aus beiden: ein selbst installierter RSS-Reader auf Webbasis. Hierfür bietet sich Tiny Tiny RSS an.

Installation

Um diese Software zu installieren ist eine Datenbank (PostgreSQL oder MySQL) notwendig, sowie etwas Webspace. Leider gibt es Probleme bei Free-Webspaceanbietern wie funpic oder pytal, da deren PHP-Unterstützung nicht mit MagpieRSS kooperiert, wodurch RSS-Feeds nicht erkannt werden.
Zunächst benötigt man natürlich die Installationsfiles, die man von der Homepage herunterladen kann. Dann muss man die im Archiv enthaltene Datei config.php-dist editieren und die Datenbankdaten eintragen, anschließend die Datei in config.php umbenennen:

mv config.php-dist config.php

und alles auf den Webspace laden.

Nun beginnt der schwierigste Part der Installation: Das Einspielen des Datenbankschemas. Bei der MySQL-Verwaltung PHPMyAdmin verläuft das so:
  • Man wählt eine Datenbank im Menü
  • Klickt auf den Reiter SQL (evt. noch „Dateiimport“)
  • Im Durchsuchenfeld sucht man die Datei /schema/ttrss_schema_mysql.sql und lädt sie hoch

Üblicher weise kommt es zu keinen Problemen dabei. Dieses Schema überprüft eigenständig ob Tabellen mit gleichem Namen vorhanden sind. Zu Kollisionen mit anderen MySQL-Tabellen dürfte es nicht kommen, da Tiny Tiny RSS den Präfix ttrss_ nutzt.
Nun wechselt man im Browser in das Verzeichnis, fertig. Das Ergebnis sieht man in der offiziellen Demo.

Deutsche Übersetzung einstellen

Für Tiny Tiny RSS gibt es auch eine deutsche Übersetzung, mit der man etwas herumhantieren muss. Zunächst lädt man die im Forum angegebene Datei herunter und speichert sie auf der Festplatte. Anschließend legt man im Ordner, in dem Tiny liegt, den Ordner /locale/de_DE/LC_MESSAGES an, in den man die heruntergeladene Datei unter dem Namen messages.po speichert:

mv tt-rss_messages_german.po pfad_zum_ordner/locale/de_DE/LC_MESSAGES/messages.po

und führt das Skript

./update-translations.sh

aus. Nun noch die Datei functions.php um die Zeile

„de_DE“ => „Deutsch“,

unter function get_translations() { erweitern und die betreffenden Dateien hochladen. Fertig.

Benutzung

Die Benutzung bzw. Verwaltung von Feeds ist relativ einfach, was nicht zuletzt am sehr übersichtlichen Ajaxinterface liegt. Im rechten Dropdownmenü kann man neue Feeds hinzufügen, vorhandene bearbeiten oder löschen, erweiterte Einstellungen kann man im Preferences Menü tätigen.

Um Tiny Tiny RSS richtig in den Alltag zu integrieren kann man die Software auch als RSS-Reader im Feuerfuchs aktivieren. Dazu klickt man im Interface oben rechts auf Preferences und im Reiter My Feeds auf den entsprechenden Button. Von nun an kann man neue Feeds über Firefox komfortabel hinzufügen.
Leute mit Nameservern können sich auch eine entsprechende Subdomain anlegen, um das Verwalten weiter zu vereinfachen, aber das werden die Angesprochenen schon machen 😉
[edit] Usul gab mir den Tipp, Shortcuts (Tastaturbefehle) zu erwähnen. Diese sind in der Tat rech praktisch, eine Übersicht gibt es bei Eingabe eines Fragezeichens auf der Oberfläche. Außerdem gibt es ein Firefox-Addon namens Tiny Tiny RSS Notifier, welches den Benutzer auf die Anzahl neuer Feedeinträge hinweist. [/edit]

Mehrere Benutzer einrichten

Dieser Schritt kann aus bis zu zwei Beweggründen ausgeführt werden: entweder hat man tatsächlich mindestens einen weiteren Benutzer, der die Software mit eigenen Feeds bestücken soll, oder man möchte sein Interface vor unbefugten Modifikationen schützen. In beiden Fällen muss man im config-File die Option SINGLE_USER_MODE auf false stellen. Beim erneuten Aufrufen von Tiny wird man nach Username und Passwort gefragt, die in den Standardeinstellungen in der README stehen und deshalb sofort nach den ersten Einloggen geändert werden sollten.

Fazit

Ich werde in den nächsten Tagen und Wochen Tiny Tiny RSS testen und als mein Hauptreader verwenden. Dieser leistungsstarke und übersichtliche Reader ist in meinen Augen tatsächlich besser als Google Reader. Mal sehen ob er sich auch gegen Sage durchsetzen kann…

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