Ubuntu One und Synchronisation

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ubuntuone-logoUbuntu One ist ein Service von Canonical, der es erlaubt, Dateien auf mehreren Rechnern mit Ubuntu zu synchronisieren. Hierzu ist ein Account beim entsprechenden Dienst notwendig, sowie eine Klientensoftware, die seit Karmic Koala in Ubuntu vorinstalliert ist.

Wenn man einen Account hat,

ubuntuone-client-applet

startet und sich angemeldet hat, kann man mit immerhin 2 GB freien Speicherplatz anstellen, was man möchte. Seit kurzen geht das Angebot über die reine Dateiablage hinaus, es werden auch diverse Synchronisationsmöglichkeiten angeboten. Canonical möchte diesen Service ausweiten und unterstützt deshalb alle Projekte, die auf CouchDB setzen, da diese die Möglichkeit zur Kooperation mit Ubuntu One liefert. Es ist also zu erwarten, dass das bisherige Angebot in nächster Zeit noch erweitert und um weitere nützliche Funktionen ergänzt wird. Ein paar der bisherigen Möglichkeiten habe ich mir einmal angesehen.

Dateien

Das ist die Hauptaufgabe des Wolkendienstes. Wer mit Ubuntu One verbunden ist, hat standardmäßig den Ordner „Ubuntu One“ im Homeordner dafür freigegeben. Alles, was dort hineingeschoben wird, landet auf Canonicals Servern. Eine Verbindung lässt sich relativ einfach aufbauen: Zunächst die Software wie oben beschrieben starten. Viel mehr als einem Trayicon und einem Einstellungsfenster bekommen wir Endanwender von dieser in Python geschriebenen Software gar nicht mit, denn ein Daemon managt alles im Hintergrund. Die Anmeldung verlagert sich in den Browser. Dort gibt man seine Launchpad- bzw. Ubuntu One Zugangsdaten ein, bestätigt ggf. den Computer als vertrauenswürdig und landet im Webinterface des Services. Die Verbindung besteht nun.

ubuntuone-ordnerÜber lokalen Ordner Dateien hinzufügen

Wenn man Dateien auf den Server laden möchte, damit diese z.B. mit einem anderen PC synchronisiert werden, schiebt man sie entweder selbst in den Ordner „Ubuntu One“, oder man verschiebt einen symbolischen Link dorthin. Letzteres lohnt sich vor allem, wenn man den Inhalt eines ganzen Ordners freigeben möchte.

Über Webinterface Dateien hinzufügen

ubuntuone-kontext-trayAuch das ist ganz einfach. Dazu besucht man den Onlineauftritt Ubuntu Ones, entweder über die URL oder, einfacher, über Rechtsklick auf das Trayicon „Webseite besuchen“.

Über dem Dateiverwaltungsprogrammersatz im Browser findet man drei Buttons, unter anderem den „Upload a file“. Alles weitere ist intuitiv.

evolutionKontakte mit Evolution

GNOMES E-Mail-Verwaltungsprogramm Evolution gibt in Karmic ebenfalls eine Funktion frei, die es erlaubt, Daten mit Ubuntu One zu synchronisieren. In diesem Fall handelt es sich um das Adressbuch. Mit einem Klick auf den Button „Kontakte“ (alternativ: Strg+2) ergibt sich schon die Möglichkeit, dieses auf dem Clouddienst zu eröffnen. Dabei funktioniert das im Großen und Ganzen wie auch mit lokalen Adressbüchern.

Online kann man die Kontakte einsehen und sogar bearbeiten. Man navigiert auf den Reiter „Contacts“ und sieht die frisch synchronisierten Kontakte.

tomboyNotizen mit Tomboy

Auch das in Mono geschriebene Notizzettelprogramm Tomboy – in Ubuntu vorinstalliert – gibt die Freiheit, Daten extern zu lagern. Im Einstellungsfenster verbirgt sich die Funktion unter dem Reiter „Abgleichen“. Im oberen Dropdownmenü wählt man „Tomboy Web“ und gibt als Server ein: https://one.ubuntu.com/notes/

Anschließend noch über den entsprechenden Button mit Ubuntu One verbinden, und die Synchronisation kann mit einem Rechtsklick auf das Trayicon von Tomboy und Klick auf „Notizen synchronisieren“ begonnen werden.

tomboy-notizen abgleichen

Diese lassen sich online im Ubuntu One Webinterface über den Reiter „Notes“ ansehen und bearbeiten.

firefox-3.5Lesezeichen in Firefox 3.5

Nicht nativ, aber mit einem Plugin aus den Quellen lassen sich auch Lesezeichen aus dem beliebten Browser Firefox abgleichen. Man gibt den Befehl

sudo apt-get install bindwood

in das Terminal ein, um das Plugin zu installieren. Beim nächsten Start von Firefox wird man gefragt, ob Bindwood auf die Datenbank zugreifen darf, was man für immer erlauben sollte.

bindwood-nachfrage

Bindwood synchronisiert die Lesezeichen mit einer lokalen Couch Datenbank, die wiederum mit Ubuntu One synchronisiert wird. Alle zehn Minuten wird das passieren, Firefox reagiert währenddessen etwas träge.

datenschutzUbuntu One und der Datenschutz

Grundsätzlich muss man ja immer vorsichtig sein, wenn es darum geht, Daten auf fremden Servern zu speichern. Dies gilt insbesondere für sensible Daten, zu denen Kontaktadressen zweifellos gehören. Man muss also abwägen: möchte man das? Braucht man diesen Service wirklich? Wie wichtig ist es mir, dass niemand diese Daten sehen kann? Einen schönen Beitrag zum Thema „fremd gehostete Dienste“ leistete Dirk im Podcast Deimhart, in dem ebendiese Fragestellungen diskutiert werden.

Um die Daten vor fremden Zugriffen während der Datenübertragung zu schützen, baute Canonical eine SSL-Verschlüsselung in die Software ein. Das bedeutet, dass es fast unmöglich ist, die Daten während der Übertragung abzufangen. Allerdings werden die Daten bewusst unverschlüsselt auf Canonicals Servern gespeichert. Das hat den Hintergrund, dass man mit Ubuntu One in keinem hermetisch abgedichteten Container lebt, sondern die Möglichkeit besitzt, gewisse Daten an Freunde und Bekannte weiterzugeben, sprich: zu teilen. Wer möchte, darf die Dateien aber vor der Übertragung auf eigene Faust verschlüsseln, so dass sie nicht mehr im Klartext auf Canonicals Servern liegen:

If you are really paranoid, you could always store the files already encrypted so Ubuntu One never sees the plain text files. Doing so may prevent the proper functionality of some Ubuntu One features such as multiple computer synchronization, web browser access, and sharing with others. #

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