Arbeit im Pallotti Centre
Da ich im Februar Dar-Es-Salaam verlassen habe und nun in Arusha, einer Stadt in der Nähe des Mt. Meru und der Serengeti wohne, habe ich nun auch eine neue Arbeit, über die ich jetzt ein bisschen berichten werde.
Meine Arbeit hier ist sehr vielschichtig und unterschiedlich.
Am Anfang habe ich hier einen zweiten, kleinen Computerraum eingerichtet. Die Computer aus dem Container geschleppt (Vor 10 Jahren war man anscheinend noch der Meinung in einen Computer gehört soviel Stahl wie möglich ;)), so weit es ging repariert, gesäubert, ordentich aufgestellt, angeschlossen und Ersatzteile besorgt (gar nicht so einfach hier). Spätestens seitdem bin ich hier für alles was auch nur im entferntesten mit Technik zu tun hat, verantwortlich.
Danach ging es ans installieren. Ich sollte das 2 Afrikaner beibringen, wie man Windows 2000 installiert. Das gar nicht so einfach, weil die meisten Computer ein BIOS-Passwort hatten und dazu noch die falsche Boot-Reihenfolge.
Aber 2 waren richtig konfiguriert, so dass wir diese zum installieren benutzten, und danach einfach die Festplatten auswechselten. Das geht bei identischer Hardware sogar unter Windows 2000 problemlos.
Ein weiteres Projekt war die Digitalisierung der Gemeindedatenbank. Alle möglichen Daten (Name, Anzahl der Kinder, Telefon, etc) in eine MS-Access Datenbank eingeben, Queries erstellen, Datensätze korrigieren, etc. Das dauerts selbst zu dritt bei 4000 Gemeindemitgliedern ganz schön lange. Und dann noch die Afrikaner, die stundenlang darüber diskutieren können, wie man das jetzt am besten macht. Aber wir haben es letztendlich doch hingekriegt. Und das obwohl ich noch nie MS-Access benutzt habe 😉
Aber man muss hier einfach so tun als würde man alles wissen, sonst ist man ganz schnell unten durch. Fehler/Unkenntnisse eingestehen geht gar nicht.
Und dann habe ich vor 3 Wochen angefangen hier zu unterrichten.
Das Palloti-Centre hat eine gut gehende Computerschule (mit einer Irin als Lehrerin, die hier aber auch Afrikaner zu Lehrern ausbildet) und ich habe dann angefangen, für die schwächeren Schüler eine beaufsichtigte Übungsstunde anzubieten.Sie kommen dann alle in den neuen Computerraum, und können dort Übungen machen, Fragen stellen, etc.
Vor zwei Wochen ist mein erster 10-Finger-Tippen-Kurs gestartet. Habe da eine Software, Rapid Typing, die ich echt nur empfehlen kann. Damit unterrichte ich die Schüler dann. Und das ist echt nötig. Weil sogar ausgebildete Sekretärinnen nur mit 2 Fingern schreiben.
Und den Schülern macht das echt Spaß, sie vergleichen sich ständig mit ihren Nachbarn, was Geschwindigkeit und Genauigkeit angeht und sind so noch motivierter.
Und zwischendurch sind immer noch so Kleinigkeiten zu machen, mal das Büro neu einrichten, den Computer der Nonnen von Viren befreien und sonstiges.
Alles in allem kann man sagen, dass mir die Arbeit hier richtig Spaß macht, auch wenn sie nicht mit Ubuntu ist.
Aber naja, Benni wird mir ne LiveDVD von Lucid schicken, so dass ich nicht ganz die Entzugserscheinungen bekomme und auch die Übung nicht ganz verliere.
Viele Liebe Grüße aus Arusha, Jonas
Schreibe einen Kommentar