Essen in Tansania
Essen in Tansania ist im großen und ganzen kein Spaß. Das liegt vor allem an der mangelnden Abwechslung. Es wird einfach immer das gleiche gekocht. Das liegt vor allem daran, daß hier dem Essen einfach nicht so die Bedeutung beigemessen wird wie bei uns. Man isst nicht, weils einem schmeckt, sondern um satt zu werden.
Ein weiterer Faktor ist, dass es einfach nicht soviel Auswahl gibt wie bei uns. Es gibt halt keine Importierten Früchte und Gemüse (höchstens in den Supermärkten aber dann sehr teuer) oder Fertiggerichte. Auch Fleisch und Fisch ist nicht wirklich verfügbar. Es gibt zwar Rindfleisch, Hühnchen, ein paar Fische, aber bei weitem nicht so viel wie bei uns. Und das was hier als Fleisch verkauft wird würde in Deutschland unter Gammelfleisch laufen. Außerdem fehlt einfach das Wissen wie man manche Dinge kocht. So haben wir vor kurzem Gulaschsuppe gekocht, alles mit lokalen Materialien vom Markt, aber unsere Haushälterin hätte das nie gekocht, weil sie einfach nicht weiß wie.
Eine weitere Besonderheit der Tansanischen Küche ist, dass alles mit möglichst viel Fett zubereitet wird. Das Gemüse schwimmt immer nur so im Fett, selbst Nudeln werden mit Fett zubereitet.
Zum Frühstück gibt es hier eigentlich nur labriges Weißbrot mit Blueband, so heißt die Butter die es hier gibt. Wenn man Glück hat, gibt es noch eine Chemie-Marmelade dazu. Als einzige Alternative ist noch Erdnußbutter verfügbar, also alles nur süßes Zeugs, keine Wurst und auch kein Käse. An lokalem Essen fürs Frühstück gibt es Mandazi, eine Art Krapfen und Chapati, eine Art Fladenbrot sowie Uji, flüßigen Maisbrei der meistens ganz Ok ist, wenn nicht am Zucker gespart wurde. Wir essen meistens nur Brot mit Blueband. Allerdings haben wir das Glück, daß hier in der Gemeinde Marmelade für Touristen hergestellt wird, so können wir uns davon immer was kaufen. Diese schmeckt richtig gut, weil sie hier frisch hergestellt wird und nicht in irgendeiner Fabrik in Kenia.
Mittags basiert das Essen eigentlich nur auf Reis, Mais und Kartoffeln. Dazu gibt es meistens Bohnen. Das Standardessen ist eindeutig der Ugali (Maisbrei). Und der schmeckt überhaupt nicht. Er schmeckt einfach nach nichts und ist total trocken. Ein weiteres Standardessen ist der Reis, während Kartoffeln schon eher seltener auf den Teller kommen. Als Beilagen gibt es Bohnen, die, wenn man sie richtig zubereitet, auch gar nicht mal so schlecht schmecken. Dann gibt es noch Boga, eine Art Spinat, der aber meistens nicht schmeckt, weil er bitter ist. Was auch noch viel gegessen wird ist Kohl. Fleisch gibt es meistens Sonntag und dann meistens Rindfleisch. Schweinefleisch wird eigentlich nicht gegessen, von den Moslems sowieso nicht, aber auch viele Christen essen kein Schweinefleisch, aus was für Gründen auch immer. Hühnchen gibt es meistens nur an Feiertagen oder besonderen Anläßen. An der Küste gibts auch noch öfters Fisch, im Landesinneren ist der dann schon nicht mehr so häufig und auch nicht mehr wirklich empfehlenswert. Sehr beliebt sind auch Chipsi, also Pommes. Sie werden mit Huhn, Fisch, Fleisch oder Gemüse gegessen. Eine sehr eigenartige Spezialität ist Chipsi Mayai, Pommes die in einer Pfanne zusammen mit Ei angebraten wird. Schmeckt ziemlich lecker.
Das Abendessen ist in Tansania eigentlich auch immer warm, es gibt das gleiche wie zum Mittagessen. Bei uns ist das ein bisschen anders, weil wir uns Abends selbst versorgen müßen. Entweder wir essen die Reste vom Mittag oder wir kaufen uns auf der Straße Mandazi, Mais, Fisch oder ähnliches. In letzter Zeit haben wir auch viel selbst gekocht, was aber immer sehr viel Arbeit ist und auch vergleichsweise teuer.
Also man kann schon sehen, daß es hier nicht wirklich viel Abwechslung gibt, und da hilft es auch nicht in ein Restaurant zu gehen, weil die auch nicht viel anderes haben. Wir haben uns im Urlaub eigentlich nur von Chipsi ernährt, mal mit Fisch, mal mit Huhn oder auch mal Chipsi Mayai.
Will man mal wirklich was anderes Essen, muss man in eines der Lokale für Touristen und die Oberschicht gehen. Dort kriegt man dann auch westliches und vor allem Indisches Essen. Das ist aber viel teurer als was Landestypisches und auch meistens geschmacklich nicht mit unseren europäischen Essen zu vergleichen.
Also ich freue mich in kulinarischer Hinsicht schon wieder auf Zuhause.
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