Ubuntu 12.10-Image passt nicht mehr auf eine CD

Das Ubuntu 12.10 Image ist zu groß für eine CD

Lange trieben sich die Gerüchte darum, jetzt ist es bestätigt: Ubuntu 12.10 wird ein Image der Größe von ca. 800MB haben und damit nicht mehr auf herkömmliche CD-Rohlinge passen. Auch das Alternate-Image sowie das sonst separat erhältliche DVD-Image fallen weg.

Das klingt zunächst erstmal schrecklich, verliert aber auf den zweiten Blick einiges an Brisanz: wer benutzt denn überhaupt noch CD-Rohlinge für die Installation von Ubuntu?

Es gibt jetzt schon seit vielen Releases von Ubuntu den so genannten Startmedienersteller. Über ihn kann man ein heruntergeladenes Image einer Linux-Distribution auf ein wiederbeschreibbares Medium, beispielsweise einen USB-Stick schreiben. Und dort ist es eigentlich egal, ob der Platzbedarf bei 700 oder 800 MB liegt.

Aus Windows heraus gibt es auch schon die Möglichkeit, Ubuntu ohne CD zu installieren.

Ein Notfall-USB-Stick, der zur Rettung von zerstörten PCs jeglicher Betriebssysteme eingesetzt werden kann, hat der Notfall-CD sogar noch einige Vorteile: Er ist wiederbeschreibbar, kann zusätzliche Daten transportieren, verbraucht weniger Platzbedarf in der Notebooktasche und ist weniger fehleranfällig. Ein kleiner USB-Stick ist mittlerweile auch bei kleinem Budget erschwinglich.

Auch der Preisunterschied zwischen DVD- und CD-Rohlinge ist nicht mehr so gravierend, wie er noch vor ein paar Jahren war. Und über die Verbreitung von Linux und Opensource in Entwicklungsländern brauchen wir uns auch nichts vormachen, wie wir bereits am Beispiel Afrikas ausführlich berichteten.

Die Auswahl der Standardprogramme ist auch schon seit etlichen Versionen ein großes Streitthema in der Community. Über Sinn und Unsinn von Mono wurde ewig diskutiert. Diese Bibliothek verbraucht etlichen Speicherplatz auf dem Startmedium, obwohl nur wenige Standardprogramme sie wirklich brauchen. Experten finden bestimmt auch im Image zu Quantal viel Einsparungspotential, um die verbleibenden 100 MB herunterzuschmeißen, allerdings zu dem Preis, das gesamte Konzept umzuwerfen.

Ich meine: Lasst es gut sein. Der Preis von immer umfangreicherer Software mit mehr Funktionen, die Implementierung von neueren, komplizierteren Treibern im Kernel und der höhere Anspruch an grafische Benutzeroberflächen sieht nunmal so aus. An der Verbreitung von Ubuntu werden größere Images nichts ändern.

[Bildquelle Rohling]

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