Google Standortbericht

Neu ist das Thema nicht, das gebe ich zu. Anlässlich der „Weihnachtsansprache“ von Edward Snowden möchte ich euch trotzdem kurz über das Tracking-Verfahren von Google informieren. Snowden sagte:

We have senors in our pockets that track us everywhere we go. Think about what this means to the privacy for an average person.

Er spielt damit auf Smartphones an, die heutzutage fast jeder besitzt. Dabei sind Google und Apple die Unternehmen, die tatsächlich das speichern, was wir ihnen liefern. Bereits seitdem die ersten Smartphones erschienen sind, wird hierauf viel herumgehackt, geholfen hat es aber nicht.

Auch mit deaktiviertem GPS-Modul kann der Standort bis auf wenige Meter genau bestimmt werden!

Bisherigen Standortverlauf anzeigen/ löschen

Für manche kommt dieser Tipp zu spät und sie haben bereits ihren Standortverlauf bei Google gespeichert. Diesen kann man sich unter dieser Adresse anzeigen lassen:

https://maps.google.com/locationhistory

Auf der Internetseite kann man auch den Verlauf komplett bzw. teilweise löschen.

Standortverlauf eines Monats

Standortverlauf eines Monats

Standortverlauf nicht bei Google speichern

Google-Einstellungen

Google-Einstellungen

Man kann in den Einstellungen festlegen, dass der Standortverlauf NICHT bei Google gespeichert werden soll. Ob das dann auch wirklich nicht gemacht wird, kann niemand überprüfen. Aber immerhin habe ich in den Einstellungen gezeigt, dass es nicht getan werden SOLL.

  1. Öffne im App-Menü die Google-Einstellungen
    1. Im Menüpunkt „Standort“ kann man den Standortbericht deaktivieren.
    2. Im Menüpunkt „Google+“ → „Standorte teilen“ → Aus
    3. Im Menüpunkt „Google Maps & Latitude“ alles deaktivieren
  2. Öffne im App-Menü die EinstellungenStandortzugriff
    1. Wenn gerade keine Ortung gebraucht wird (Navigation, Geocaching, „Wetter am Standort“ etc.) hier → Aus

Woher weiß Google, wo ich bin?

Generell kann Google den Standort des Smartphones über 3 Quellen finden:

GPS: Der Klassiker. Wenn das Smartphone ein GPS-Modul hat, dieses aktiviert ist und auch für Google zugänglich ist (weil es z.B. von Google Maps benutzt werden darf), kann hier der Standort des Smartphone bis auf wenige Meter genau bestimmt werden.

WLAN-basierte Ortung: Wenn das WLAN-Modul aktiv ist, kann das Smartphone die SSIDs der WLAN-Netzwerke in der Umgebung lesen. Etliche WLAN-Netzwerke sind in einer Datenbank bei Google mit dem Standort hinterlegt bzw. können über die IP-Adresse herausgefunden werden. Diese Ortung ist auch schon sehr genau, laut Google bis auf mindestens 200m, wobei ich aus eigener Erfahrung weiß, dass die Ortung wesentlich genauer ist. Die Standorte des WLAN-Netzwerke wurden z.B. von den Streetview-Autos aufgezeichnet. Weitere Quelle: Smartphones mit aktiven GPS senden Informationen über nahegelegene WLAN-Netzwerke (und auch Sendemasten) an Google bzw. Apple.

Trilateration

Standortbestimmung mit 3 Funkmasten. Quelle

GSM-Ortung: Die letzte und ungenaueste Ortung funktioniert über die Funkmasten. Mittels Lateration kann über die Zellen-ID der umgebenden Sendemasten die Position bestimmt werden. Die Genauigkeit ist abhängig von der Funkzellendichte und dem Datensatz in der Google-Datenbank.

Fazit: Man sollte wirklich alle Ortungsmechanismen deaktivieren, sofern man sie gerade eben nicht braucht. Google hat sonst die Möglichkeit, den Standortverlauf zu speichern und gegebenenfalls darauf zurückgreifen. Es geht Google schlicht nichts an, wo man sich gerade befindet oder vor kurzen befunden hat.

Weiterführende Links

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert