Ubuntu 12.04 LTS: Was uns erwartet

Die nächste Ubuntu Version steht bereits vor der Tür. Was uns dabei erwartet, möchte ich hier einmal kurz zusammenfassen.

Allgemeines

Ubuntu erscheint alle 6 Monate mit einer neuen Version. Jede dieser Versionen hat eine Versionsnummer, die aus dem Erscheinungsjahr und dem zugehörigen Monat besteht. Für Ubuntu 12.04 bedeutet dies: April 2012.
Gleichzeitig bekommt jede Version einen Codenamen, der in jeder Version ein fortlaufender Buchstabe des Alphabetes ist. Außerdem ist es eine Alliteration aus einem Adjektiv und einem Tier: Precise Pangolin – akkurates Schuppentier.

Es wurde vor langer Zeit berichtet, dass ab Precise Pangolin auf eine ISO der Größe für eine normale CD verzichtet wird. Dies hätte zur Folge gehabt, dass man mindestens eine DVD bräuchte, um Ubuntu auf einem optischen Datenträger zu brennen. Das ist nun aber nicht so, es wird CD Images geben!

Zeitliche Einordnung

Ubuntu Precise Pangolin

Precise ist der Nachfolger von Oneiric Ocelot, der momentan aktuellen Version von Ubuntu. Erscheinungsdatum ist der 26. April 2012. Es wird wieder eine sog. LTS (Long Term Support) Version sein, die sich durch einen längeren Updatezeitraum auszeichnet. Es wird erwartet, dass es bis April 2017, also fünf Jahre lang Updates gibt.

Kernel

In der aktuellen Vorversion, der Beta 1, ist der Kernel 3.2 eingebaut. Dies kann sich allerdings für die fertige Version noch ändern. Kernel Freeze, also der Tag an dem festgelegt wird, welcher Kernel endgültig eingesetzt wird, ist am 5. April 2012. Vielleicht schafft es aber auch der kürzlich erschienene Kernel 3.3 noch in Ubuntu 12.04.

Programme

Mit Precise Pangolin geht der lange Kampf um das Standard-Musikabspielprogramm in die wohl vorerst letzte Runde. Banshee wurde wieder von Rhythmbox verdrängt, der mit dem Ubuntu One Music Store zurückkommt. Grund ist das Mono-Framework, das aus dem Startmedium entfernt wurde und für Banshee notwendig ist.

Das Officepaket wird wieder von LibreOffice zur Verfügung gestellt. Dieses wird in Version 3.5 aufwarten.

Thunderbird ist  mit Version 11 bereits standardmäßig installiert.

An Browsern wird Firefox 11 vorinstalliert sein, der Chromium Browser 17 kann nachinstalliert werden.

Die Gnome Shell wird voraussichtlich mit Version 3.4 in den Repositories auf die Nachinstallation warten. Erste Ankündigungen, „nur“ Version 3.2 sei verfügbar, ist scheinbar nicht mehr aktuell. Moment ist Version 3.3.9 in den Repositories hinterlegt. Als Standardumgebung wird wieder Unity kommen.

Das von Canonical entwickelte Unity wird mit neuer Version kommen. Neu ist dann z.B. die Einstellungsmöglichkeiten für Unity direkt über die Systemeinstellungen und die sog. „Nautilus Quicklist“, die Lesezeichenleiste aus Nautilus, die nun im Unity Launcher zu finden ist.

Die Dash wurde überarbeitet, jetzt werden auf der „Startseite“ die zuletzt verwendeten Dateien und Programme gezeigt, anstatt der bisherigen 8 Starter für Standardanwendungen.

Die neue Video-Lense

Die neue Video-Lense

Die neue X-Server Version 1.12 wird wohl nicht mehr implementiert. Im Gegensatz zur verwendeten Version 1.11 könnte die neuere Entwicklung bereits natives Multitouch. Multitouch wird aber dennoch über X-Input 2.2 verfügbar sein. Eine Installation auf einem Tablet-PC könnte sich also lohnen 🙂

Das Head-Up-Display, kurz HUD, wird eingeführt. Es soll der Vereinfachung und Vereinheitlichung der Menüführung in den Programmen dienen. Per Knopfdruck auf die Alt-Taste erscheint wieder eine Dash zur Eingabe des gesuchten Menüpunktes. Mark Shuttleworth dazu.

HUD in Benutzung

HUD in Benutzung

Wie bekomme ich die neue Version?

In Ubuntu ist es so, dass wir Benutzer automatisch auf die neue Version hingewiesen werden. Einige Tage nach Erscheinen der neuen Version ist der Updatemanager zu sehen, der in Fettdruck auf die Option einer neuen Ubuntuversion hinweist. Ich habe es zwischen Natty und Oneiric erstmals ausprobiert, das Update tatsächlich über den Updatemanager auszuführen. Es hat hervorragend geklappt und ging relativ schnell. Alle benötigten Dateien holt sich Ubuntu wie sonst auch aus dem Internet. Je nach Internetverbindung kann das Update schon nach etwa einer Stunde abgeschlossen sein.

Den Weg, den ich sonst wähle, ist eine Neuinstallation. Dies ist aber nur dann zu empfehlen, wenn man seine Daten ordentlich gesichert hat, auf einer eigenen Partition speichert und sich mit dem Installationsprozess von Ubuntu auskennt.

Für die Downloadlinks der Startmedien seht ihr am besten direkt bei ubuntu.com oder der deutschen Community ubuntuusers.de nach.

Wir haben Ubuntu 12.04 in der Betaversion bereits getestet und unserer Meinung über die Benutzbarkeit kund getan.

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