In 3 Schritten ein Negativ digitalisieren

Durch ein kurzes Fotoprojekt habe ich einige Bilder mit einer Agfa Synchro Box (Boxkamera) geschossen. Den Film habe ich sehr günstig bei DM entwickeln lassen (auf der Fototasche habe ich „Weitere Produkte“ angekreuzt und „Rollfilm 6×9“ daneben geschrieben). Die Papierabzüge sind relativ unbefriedigend, aber die Negative sind super entwickelt.

Wenn du von einem Negativ ein Fotogeschenk, ein Poster oder z.B. eine Tasse bestellen willst, brauchst du die Bilder in digitaler Form. Mit diesen drei Schritten digitalisierst du die Filmnegative im Handumdrehen. Wie du aus dem digitalisierten Negativ mit Lightroom 6 ein Positiv erstellst, liest du in meiner zugehörigen Anleitung.

Schritt 1: Vorbereiten des Negativträgers

Mit dem selbstgemachten Fotorahmen lassen sich Negative digitalisieren

Mit dem selbstgemachten Fotorahmen lassen sich Negative digitalisieren

Schneide in einen Karton ein rechteckiges Loch, das etwas größer als ein Bild auf dem Negativ ist. Klebe links und rechts davon ein Stück Draht mit Klebeband fest. Hier wird später das Negativ gehalten. Auf der Rückseite klebst du das Loch mit etwas Transparentpapier wieder zu. Das Transparentpapier funktioniert später als diffuse, gleichmäßige Lichtquelle. Diese Bastellösung sieht zwar relativ rudimentär aus, erfüllt aber den Zweck sehr gut.

Wenn du mehrere Negative digitalisieren möchtest, solltest du dir hier etwas mehr Mühe geben als ich. Erstelle dir zum Beispiel eine zusätzliche Führung, wo das Negativ gestützt werden kann (hier habe ich Tackernadeln verwendet). Alternativ kann man so etwas auch aus Sperrholz und einer Laubsäge machen.

Schritt 2: Das Setup

Der Blitz leuchtet auf das Transparentpapier von unserem Negativhalter. Das Negativ wird dadurch von hinten beleuchtet, wie bei einem Leuchttisch. Von vorne fotografiert die Kamera das Negativ.

Der Blitz leuchtet auf das Transparentpapier von unserem Negativhalter. Das Negativ wird dadurch von hinten beleuchtet, wie bei einem Leuchttisch. Von vorne fotografiert die Kamera das Negativ.

Stelle den Pappkarton hin und platziere dahinter einen Blitz. Richte den Blitz so ein, dass er gemeinsam mit der Kamera auslöst (z.B. über den Yongnuo RF603C II*, den ich selbst verwende). Das Licht muss direkt auf das Transparentpapier fallen, den Blitz sollte man jedoch nicht direkt durch das Loch sehen können. Auf der gegenüberliegenden Seite des Pappkartons positionierst du die Kamera mit einem Makro- oder einem leichten Teleobjektiv.

Falls du weder Blitz noch Fernauslöser besitzt, kannst du dir auch mit einem weiteren Trick helfen. Halte direkt hinter das Transparentpapier dein Smartphone, das mit voller Helligkeit weiß leuchten soll. Das Transparentpapier „verwischt“ die einzelnen Pixel zu einem gleichmäßig leuchtendem weiß.

Schritt 3: Die Filmnegative digitalisieren

Ein Negativ im selbst gebauten Objektträger. Gehalten wird es von den beiden Drähten und den Tackernadeln.

Ein Negativ im selbst gebauten Objektträger. Gehalten wird es von den beiden Drähten und den Tackernadeln.

Klemme das erste Negativ in die Vorrichtung. Richte die Kamera so ein, dass sie im RAW-Format fotografiert. Das erleichtert dir die nachträgliche Bearbeitung der Bilder mit Lightroom. Stelle die Kamera so auf, dass das Negativ fast das komplette Bild ausfüllt. Verwende am besten den manuellen Fokus. Die Blende und die Leistung des Blitzes passt du der Belichtung der Negative an. Hier musst du ein paar Testfotos schießen.

Wenn du dein Smartphone als Leuchttisch hinter dem Transparentpapier verwendest, kann das Bild etwas dunkel geraten. In diesem Fall kannst du das Transparentpapier entfernen und das Negativ direkt vom Smartphonedisplay beleuchten lassen. Damit die einzelnen Pixel nicht sichtbar sind, verwende eine möglichst offene Blende der Kamera und halte das Smartphone etwas weiter weg vom Negativ.

Das digitalisierte Negativ kannst du jetzt in Lightroom nachbearbeiten

Das digitalisierte Negativ kannst du jetzt in Lightroom nachbearbeiten

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